Familie: Colubridae
Art: Heterodon nasicus nasicus (Baird & Girard, 1852)
Körpergröße: 50-70cm, Weibchen bis max. 90 cm
Geschlechtsbestimmung: Weibchen haben einen deutlich kürzeren Schwanz und sind massiger gebaut.
Lebenserwartung: 15-max 20 Jahre
Vorkommen: trockene Steppen und Wälder von Mexico,USA bis Südkanada
Lebensweise: Hakennasennattern sind tagaktive bodenbewohnende Schlangen, die förmlich in ihrem Substrat "tauchen" und auch desöfteren eingegraben verweilen, insgesamt aber doch sehr oft zu sehen sind. Mit ihrem Schaufelfortsatz, wie ihren stark gekielten Schuppen graben sich die Tiere "wurmähnlich" durch ihr Substrat und legen regelrechte Tunnelsysteme an, aus denen oft nur die Nasenspitze herausragt. Die Tiere sind in ihrem Wesen eher scheu und zurückhaltend und ergreifen eher die Flucht denn aktiv anzugreifen.
Fühlt sich das Tier massiv bedroht und in die Ecke gedrängt richtet es sich auf, spreizt seine Halsregion im Stile einer Kobra, gibt deutlich vernehmbare Zischlaute (Mimikry der Zwergklapperschlange) von sich und stösst, zumeist mit geschlossenem Maul, zu.
Führt dies nicht zum Erfolg stellen die Schlangen sich tot, indem sie auf den Rücken liegend, mit offenem Maul und heraushängender Zunge ihrem Gegner offerieren: Ich bin ungeniessbar. Dies wird zudem noch unterstützt durch ein übel riechendes Analsekret, welches auch dem letzten Angreifer den Appetit verderben dürfte. Dieses Verhalten ist bei Nachzuchttieren jedoch nur selten bis nie zu beobachten
Haltung im Terrarium:
Terrariengrösse für 1.1 mindestens 80x40x40, für jedes weitere Tier +0,1m², Bodengrund 8-12cm, leicht und grabfähig, also zB Kokosfaser, Terrarienerde, Torf, Altromin, o.ä., evtl zu einem kleinen Teil mit Sand versetzt - von reiner Haltung der Tiere auf Sand wird von langjährigen Pflegern und Züchtern abgeraten, da im Laufe der Jahre durch den schweren, harten, teilweise sogar scharfen Bodengrund Deformierungen entstehen können, die sich in Form von herunterhängenden Nasen äussern, was dann natürlich auch die Atmung behindert.
Tagestemperatur 25-30 Grad, Lokaler Sonnenplatz bis max 35 Grad, Strahlerwärme von oben hat sich hier als am effizientesten erwiesen und trocknet die Tiere nicht so aus, wie zB Matten, Heizkabel u.a. welche die Tiere ob ihrer grabenden Aktivität früher oder später in jedem Fall freilegen. Die Nachtemperatur darf gerne die des Raumes sein, auch Absenkungen auf 17-18 Grad stellen für die Tiere kein Problem dar. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40-60% liegen.
Verstecke wie Korkröhren, Tontöpfe und ähnliches tragen deutlich zum Wohlbefinden der Tiere bei und sind unerlässlich, obwohl Heterodon nasicus desöfteren ganz eingegraben ist (sich aber - im Gegensatz zu zB Sandboas - dennoch oft an der Oberfläche sehen lässt). Ebenfalls ist ein kleines Wassergefäss Pflicht. Desweiteren kann man einen leicht erhöhten Sonnenplatz anbieten, den die Tiere meist in den frühen Morgenstunden aufsuchen um sich aufzuwärmen. Vorsicht: Steinaufbauten werden untergraben und können somit zusammenbrechen, weshalb unbedingt auf eine ausreichende Sicherung dieser zu achten ist. Äste werden seltener angenommen, weshalb ich komplett auf deren Einsatz verzichte. Ebenso tut man sich mit einem Besatz mit echten Pflanzen schwer, da diese nahezu immer ausgegraben werden.
Nahrung
Hauptnahrung in freier Wildbahn sind Frösche und Kröten, es werden jedoch auch Echsen, andere kleine Reptilien, Vögel wie div Kleinsäuger angenommen. Jungtiere bereiten bei den ersten Nahrungsaufnahmen teilweise einige Probleme, bedingt durch ihre geringe Grösse und ihr "wählerisches" Fressverhalten im allgemeinen. So werden zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Farbmäusen, Vielzitzen und Ratten gemacht. Gleiches gilt auch für die Wahl zwischen Lebend- Prekilled und Frostfutter - Ersteres ist nach Möglichkeit abzulehnen, da die Tiere ihre Beute vor dem Verzehr nicht töten und auch in der Wahl der Fressrichtung willkürlich vorgehen, teils wird sogar seitlich versucht zu fressen, was nicht nur mit Gefahren für die Schlange, sondern auch mit unnötigen Qualen für das Futtertier verbunden ist. Beim verfüttern von Frostfutter kann es jedoch ebenfalls zu heftigsten und sehr langwierigen Verweigerungen kommen. Die besten Ergebnisse erzielt man hier m.E. durch ein einbringen einer toten Babymaus zum Tier in eine Heimchendose, welche man teils bis zu 2 Tagen und Nächten abgedeckt völlig in Ruhe lassen sollte - Hakennasen sind als eine der wenigen Schlangen bekannt dafür auch "Aas" anzunehmen und dieses auch problemlos zu verwerten, ebenso ist bekannt, dass es manchmal etwas länger dauern kann. Weitere Nahrung wie, Hünchen, Rind oder Fisch wird auch gern angenommen und kann zur Variation angeboten werden.
Zum Futterrhythmus ist zu sagen, dass man Tiere bis 24 Monate, ob ihrer sehr schnellen Verdauung, alle 4-7 Tage füttern kann, ohne das die Tiere verfetten. Dies liegt u.a.in ihrer enormen Aktivität begründet, wie auch allgemein in ihrem Stoffwechsel. Adulti wird, wie viele andere Nattern auch, alle 8-14 Tage ein der Grösse entsprechendes Futtertier gereicht.
Zucht: In der Natur von März bis Mai, erfolgen Paarungen, im Terrarium sind Paarungen von Oktober bis Mai zu beobachten. Dies auch trotz dauerhafter paarweise Haltung. Nach 2-8 Wochen Paarung verliert der Mann irgendwann das Interesse an seiner Herzensdame, weshalb man zumeist von erfolgreichen Paarungen ausgehen kann. Die Weibchen sind nun gut zu füttern. Desweiteren sollten die Futteritems mit fortschreitender Trächtigkeit zunehmend kleiner gewählt werden, da es, platzbedingt, ansonsten zum erbrechen des Futters führen könnte.
Der Prelaying-shed(Häutung vor der Eiablage) erfolgt 10-14 Tage vor der Eiablage, spätestens hier sollte das Weib separiert werden, da dies mit deutlich weniger Stress für das Tier verbunden ist und es auch schon Fälle gegeben haben soll, in denen sich männliche Heterodon an frisch gelegten Eiern "probiert" haben. Zu dieser Zeit wird zumeist auch das Fressen eingestellt.Natürlich ist dem weiblichen Tier während dieser Zeit eine Ablagemöglichkeit, in Form einer sichtgeschützten, mit ordentlich Substrat (tabaksfeucht ) gefüllten Box anzubieten, die das Tier auch umgehend erforschen und annehmen wird.
Abhängig vom Alter und dem Futterangebot werden 5-20 3-4cm lange weichschalige Eier abgelegt, es soll aber auch schon Gelege bis zu 35 Eiern gegeben haben. Nach der Ablage werden die Eier in einen Inkubator überführt und wie viele andere Natterneier auch, bei 28 Grad Inkubiert. Dies kann sowol substratlos als auch in Vermiculit eingegraben geschehen. Mehr dazu ist im Beitrag zur Inkubation zu lesen. Im Laufe der Inkubation verdoppeln die Eier ihr Gewicht nahezu, bevor die jungtiere nach ca 55 Tagen endlich schlüpfen.
Die erste Häutung findet unmittelbar nach dem Schlupf statt, darauf folgende Häutungen können sich, trotz normaler Nahrungsaufnahme teilweise bis zu 6 Monaten hinziehen.
Da die Jungtiere oft schwer an pinkys zu gewöhnen sind Eignen sich folgende Methoden wie: Schädeleinritzen, Pinky mit Tunfischwasser verwittern oder einfach mal die Maus 2 tage im Tarrarium oder Aufzuchtsrack liegen lassen. Auch abgeschnittene Beine von Adulten Mäusen werden oft als Erstnahrung angenomen wobei sich dies nicht als besonders Nahrhaft erweist. Auch die Größe das Aufzuchtsbehälters spielt eine Rolle bei der Futtergewöhnung, hierbei genügt eine Grundfläche von 20x30cm.